Reise durch die baltischen Staaten, Polen und Deutschland nach Hause 19.9 bis 21.10.2017

Die Ausreise aus Russland dauert etwa 40 Minuten. Nun wissen wir es endgültig, nie hat uns jemand nach der Registration gefragt, die wir nie machten, über die aber in den Foren im Internet soviel erzählt wird. Die Einreise in Estland ist dann sehr speditiv, in 15 Minuten sind wir in die EU eingereist. Die freundliche Zollbeamtin schaut kurz ins Innere des Fahrzeugs und schon können wir losfahren.

 

Die ersten Tage in den baltischen Staaten sind etwas regnerisch. Ideal um Museen zu besuchen. Wir starten in Kothla-Nomme mit dem ehemaligen Bergwerk und heutigen Museum. Leider ist nur der Eingangsbereich rollstuhlgängig und wir können nicht an der Tour teilnehmen in den Tunnel der Mine. Immerhin gibt es eine Ausstellung von Maschinen und Geräten und Bildschirme, die die Geschichte der Mine und das Leben und Arbeiten der Bergleute, sogar in Deutsch beschrieben. Die Mine wurde1937 in Betrieb genommen und erst 2001 stillgelegt. Unser nächster Besuch gilt dem Zementmuseum in Kivioli. Wir haben Glück, den eigentlich wäre das Museum ab 15. September geschlossen. Eine Mitarbeiterin macht aber noch Archivierungsarbeiten und deshalb ist es offen. Es zeigt die Entwicklung der Zementfabrik, die heute zum Konzern Heidelberg Zement gehört.

 

Vom 20. bis 22. September nutzen wir wieder einmal die Einrichtungen eines guten Stellplatzes um Wäsche zu waschen, Trinkwasservorräte aufzufüllen und das Internet zu nutzen. Dazwischen nutzen wir die Zeit um den goldigen Herbst im Nationalpark von Estland zu geniessen und im estländischen Viinistu das Kunstmuseum zu besuchen. Hier hat der frühere ABBA-Manager, Aussenminister und Kunstsammler Jaan Manitski in einer ehemaligen Fischfabrik ein sehr sehenswertes Kunstmuseum geschaffen. Es handelt sich bei den Exponaten um die grösste öffentlich zugängliche Privatsammlung estnischer Kunstwerke. Die Sammlung umfasst Werke, die ab 1880 entstanden sind. Eine sehr umfangreiche Ausstellung in mehreren miteinander verbundenen Gebäuden, grösstenteils rollstuhlgängig. In Tallin nutzen wir den grossen Parkplatz beim Hafen. Von da aus können wir die Stadt gut zu Fuss/im Rollstuhl erreichen. Auch in der Hauptstadt Estlands besuchen wir ein Museum. Im Okkupationsmuseum erfahren wir erneut, wie diktatorische Regimes mit Menschen umgehen. Die Ausstellung widmet sich der Zeit zwischen 1939 und 1991, als Estland zunächst kurz von den Deutschen und dann rund ein halbes Jahrhundert lang von der Sowjetunion besetzt war. Verschiedene Ausstellungsstücke, Fotos und Tondokumente zeugen von den Repressalien der Besatzer und dem Widerstand der Bevölkerung. In der Nähe des Hafen von Tallin besuchen wir das  Lennusadam Seaplane Harb, ein grosse Ausstellung im ehemaligen Hangar für Wasserflugzeuge. Das Gebäude wurde 1916/17 errichtet. Mit den Stahlbetonkuppeln ohne stützende Innenpfeiler war das Gebäude eines der ersten seiner Art auf der Welt. 1918 bis 1940 stand der Hangar der estnischen Luftwaffe zur Verfügung. Während der Sowjetzeit nutze die UdSSR die Halle als Abstellraum und liess ihn vergammeln. Mit dem Museum bekam die Halle neues Leben. Ausgestellt sind das U-Boot Lembit, das Wasserflugzeug Short 184, sowie weitere Gegenstände aus der Seefahrt. Im Aussenbereich steht der über 100 Jahre alte Eisbrecher "Suur Töll".Das Museum ist gut rollstuhlgängig. Im hinteren Teil des Erdgeschosses ist die Sonderausstellung Mayday. Da wird viel zum Thema Seerettung gezeigt. Ein Thema ist auch der Untergang der Fähre Estonia. Sie war eine RoPax-Ostseefähre, die am 28. September 1994 auf ihrem Weg von Tallinn nach Stockholm vor der finnischen Insel Utö sank. Der Untergang der Estonia ist mit seinen 852 Opfern das schwerste Schiffsunglück in der europäischen Nachkriegsgeschichte. In schwerer See drang nach Mitternacht Wasser in die Estonia ein. Spätere Untersuchungen ergeben, dass die Scharniere der Bugklappe bei der rauen See starken Belastungen ausgesetzt waren und während der Fahrt brachen. Der wenig erfahrene Kapitän verringerte trotz der Probleme mit der Bugklappe die Fahrt nicht. Bei dem hohen Wellengang brach das Bugvisier um etwa 1:15 Uhr weg und grosse Wassermengen konnten ungehindert in das Schiff eindringen. Daraufhin bekam die Fähre starke Schlagseite und sank innerhalb kurzer Zeit. Die Besatzung wurde durch eine interne Warndurchsage informiert, der Notruf ging offenbar lediglich in estnischer Sprache über die Lautsprecher, so dass der grösste Teil der (meist schwedischen) Passagiere diesen nicht verstehen konnte. Da sich der Unglücksort in einem relativ stark befahrenen Seegebiet befindet, war bereits etwa eine Stunde nach Abbruch des Funkkontakts eine Fähre der Viking Line am Unglücksort. Starker Wellengang bis zu 10 m Höhe, behinderte die Rettungsmassnahmen. Lediglich 137 Menschen überlebten das Unglück. Die meisten Passagiere konnten das sinkende Schiff nicht verlassen, da ihnen keine Zeit mehr zur Flucht ins Freie blieb.

 

Am 26. September besuchen wir etwa 70km südlich von Tallin in Sillaotsa das kleine Flachsmuseum.

Vor dem Haus steht ein 72 jähriger Mann und sagt uns auf estnisch etwas aufgeregt, er hätte uns im Internet gesehen, als wir vorgestern in Tallinn waren und geahnt, wir würden zu ihnen kommen. Ganz erstaunt lauschen wir der Übersetzung. Wir haben niemandem erzählt, dass wir heute dieses Museum besuchen wollen. Wie wir dann erfahren, hat ein Mitglied der Interessengruppe für spezielle Fahrzeuge ein Foto von uns gemacht, als wir zwei Tage vorher auf dem Parkplatz standen, wo wir später auch übernachteten. Wir haben dort mit niemandem gesprochen und der Fotograf hat wohl die Informationen über uns auf dem Internet geholt.  Allerdings unser Besuch beim Museum war einfach eine Vermutung, weil wir in Tallinn so nah beim Freilichtmuseum gestanden hätten. Unser Führer entpuppt sich als Direktor des kleinen Museums und der andere Mann als einer seinen beiden Mitarbeiter. Neben den Erklärungen zu den Exponaten erzählt er auch viel über die Hintergründe dazu. Wie sie ins Museum gekommen sind, wem sie gehört haben und wie die Lebensumstände bei deren Gebrauch waren. In diesem Zusammenhang erfahren wir auch sehr viel über das Leben in Estland während der Sowjetzeit. Unser Führer lebte zur dieser Zeit im nahen Dorf. Er hat dann in Moskau Geschichte studiert und im Nebenfach Englisch. Wir hören unter welchen Bedingungen die Bauern in dieser Gegend leben mussten. Im Museum hängt eine Liste der Bauern, die sich weigerten, ihren Bauernhof dem Staat abzutreten und in der Kolchose zu arbeiten. Sie wurden nach Sibirien deportiert und landeten in den Arbeitslagern Gulag, mit denen wir uns auf unserer Reise schon mehrfach befasst haben. Wir verbringen über 4 Stunden im eigentlich kleinen Museum, das dank des ausgezeichneten Führers zu einem für uns sehr lehrreichen und interessanten Besuch wird.

 

In der Stadt Tartu besuchen wir das neu erstellte Nationalmuseum, etwas ausserhalb der Stadt mit riesigem gratis Parkplatz, den wir gleich als Übernachtungsplatz einplanen. Im Museum wird die neueste Zeit gezeigt, wie Estland seine Loslösung von der Sowjetunion schaffte. Dann wie das Leben zur Sowjetzeit war. Eine bemerkenswerter Spruch beschreibt es so:

 

Jedermann geht arbeiten, aber keiner arbeitet;

keiner arbeitet, aber die Planziele werden erreicht.

Die Planziele werden erreicht, aber die Läden sind leer,

die Läden sind leer, aber die Menschen haben alles.

Die Menschen haben alles, aber niemand ist glücklich;

niemand ist glücklich, aber jedermann stimmt für die Regierung.

 

Und schon bald kommen wir an die Grenze zu Lettland. Es gibt keinen formellen Grenzübergang, nur eine Hinweistafel mit den geltenden Höchstgeschwindigkeiten und dem 'Welcome in Letvia'. Nun wollen wir zur ehemaligen Atomraketenbasis in Zeltini. Das streng geheime Militärobjekt der ehemaligen Sowjetarmee kann man heute alleine besuchen. Es sind die Ruinen der Bauten, wie Hangar, Raketenabschussfelder und Bunker. Die mit Betonplatten gedeckten Wege schaffen eine eigentümliche Umgebung. Die grösste Überraschung bietet sich auf dem Lenin-Platz - ein grosser Leninkopf. Er stand einst im Zentrum der naheliegenden Stadt Aluksne. Wir fahren mit dem Duro durch das grösstenteils überwachsene Areal, eine ungemütliche Atmosphäre. Wir passen unsere Weiterreise der Wettervorhersage an und durchqueren die restlichen 440km durch Lettland in 2 Tagen. In Litauen haben wir das Ziel Ploksciai. Zu Sowjetzeiten war es ab 1963  ein streng geheimer Ort. Bis 1978 waren hier ballistischen Mittelstreckenraketen stationiert. Die Trägerraketen SS-4 waren mit 2 Megatonnen TNT Atomsprengköpfen bestückt. Als Ziele waren alle Städte Westeuropas eingeplant. Nun ist der geheime Bunker für Besucher geöffnet und als Museum eingerichtet. Darin werden die damaligen Einrichtungen, die Geräte, die Arbeitsplätze des militärischen Personals und die Sicherheitseinrichtungen gezeigt. Dargestellt werden auch die politischen Umstände dieser Zeit und man kann in einen der Siloschächte hinein, aus dem vorgesehen war, die Atomraketen zu starten. Glücklicherweise geschah das nie mit bestückten Gefechtsköpfen. Nur einmal wurden die Raketen damit bestückt, 1968 beim Einmarsch der Sowjetarmee in Prag. Sie wurden aber nicht abgeschossen. Sonst gäbe es uns wohl nicht mehr. Das Museum beeindruckt uns ausserordentlich. Zwar gibt es einige Stufen zu überwinden, aber Peter schafft das und hat so zu allen Teilen im Bunker Zugang. In einem Raum wird die Wirkung einer Atombombenexplosion dargestellt. Dabei wird die Stimme des Kommandanten eingespielt, der die Atombombe über Hiroschima abgeworfen hatte. In einem Interview wurde er gefragt, ob er es bereue, den Abwurf gemacht zu haben. Die Antwort überrascht nicht, ein klares Nein. Und wir? In der Ausstellung werden wir gefragt, ob wir den grossen roten Knopf drücken möchten, um die Folgen einer Atombombe zu sehen. Wir können es nicht. Die Ausstellung bewegt uns sehr. Beeindruckt sind wir auch von der Propaganda die im Bunker in einem Raum gezeigt wird. Es werden sowohl US-amerikanische als auch sowjetische Darstellungen gezeigt. Beides sind, wie wir heute wissen, bewusste Lügen die den Menschen erzählt wurden um die enormen Militärausgaben zu begründen. 1978 wurde die Anlage ausser Betrieb genommen und das nukleare Material nach Russland weggeschafft. Formal begründet durch die abgeschlossenen Verträge zwischen den Parteien des kalten Krieges. Historiker geben als wesentlichen Grund auch an, dass der Aufwand um solche Anlagen zu unterhalten, durch die sowjetische Wirtschaft schlicht nicht mehr finanziert werden konnte.

 

Im litauischen Kleipeda haben wir am Hafen auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz geparkt. Als wir zurückkommen ist ein Beamter am Kontrollieren der Parkscheine. Wir haben die 5€ von Mittag bis 18 Uhr bezahlt. Der Kontrolleur kommt uns sofort entgegen und sagt, mit unserer Rollstuhlkarte hätten wir nichts zu bezahlen brauchen. Wir dürften überall gratis parken, selbst dort wo Parkverbot sei. Sehr nett wie uns ein Kontrollbeamter darauf aufmerksam macht und dazu sogar seine Deutschkenntnisse zusammenkratzt.

 

An der Grenze von Litauen nach Polen stehen noch die ehemaligen Grenzgebäude, unbenutzt und am Verfallen. Sie sehen so aus, wie einige der Grenzübergänge an denen wir auf unserer Reise viele Stunden verbracht haben. Jetzt fahren wir mit 30km/h durch, ohne Halt, ohne Kontrolle. Super. Es geht so schnell, dass wir die Schilder mit den Bestimmungen für Geschwindigkeitsregelungen usw. sowie die Erklärungen zum (mühsamen und komplizierten) Mautsystem in Polen nicht alle lesen können. Wir machen Fotos und schauen uns das dann später an. Mit der Grenze haben wir auch eine neue Zeitzone erreicht. Ab jetzt haben wir wieder dieselbe Zeit wie in der Schweiz. Wir fahren zum Dörfchen Gierloz. Inmitten der masurischen Wälder liegen die Überreste des Führerhauptquartiers Wolfsschanze. Einer der bevorzugten Aufenthaltsorte Hitlers während des Zweiten Weltkrieges. Im Rahmen der Vorbereitungen für den Überfall auf die Sowjetunion wurde schon im November 1940 dieses Terrain ausgewählt. Insgesamt 80 Gebäude und Bunker, einschliesslich Bahnhof, Kraftwerk und eigener Wasserversorgung. Die grössten Bunker besassen 6-8m dicke Decken und Wände. Hitler hielt sich am 24. Juni 1941 erstmals in der Wolfsschanze auf, lebte aber zunächst im Gästebunker, da sein eigener Bunker erst im Oktober 1944 fertiggestellt war. In der danebenstehenden Lagerbaracke schmuggelte Oberst Graf von Stauffenberg am 20. Juli 1944 jene Bombe,die Hitler töten sollte. Bei der Explosion wurde Hitler aber nur leicht verletzt und Stauffenberg später festgenommen und erschossen. Im Januar 1945 wurden die meisten Bunker der Wolfsschanze gesprengt, nachdem Hitlers Hauptquartier nach Berlin verlegt worden war. Die Überreste waren wegen der zahlreichen Minen lange Zeit nicht zugänglich. Heute gibt es zwei Besichtigungswege, die man jedoch nicht verlassen darf. Wir sind beeindruckt von den riesigen Betonklötzen die hier waren und an einem so geschichtsträchtigen Ort zu sein. In Frombork wollen wir uns das Kopernikus Museum anschauen. Beim Eingang hat es eine Treppe und Margrit will sich drinnen einen Überblick verschaffen, wie weit Peter kommen könnte. Die Dame an der Kasse ist ziemlich unfreundlich und lässt Margrit nicht eintreten. Sie sagt einfach, das Museum sie nicht rollstuhlgängig. Punkt. Man spürt, wir sind in einem Touristengebiet. Individuelle Bedürfnisse will man nicht abdecken. Ganz anders dann in Stutthof. Wir besuchen das Museum im ehemaligen Konzentrationslager Stutthof. Hier wurden am 2. September 1939 die ersten Häftlinge angeliefert. In der Anfangszeit spielte das Lager Stutthof eine wichtige Rolle in der Umsetzung der deutschen Vernichtungspolitik, die sich zunächst gegen "feindliche politische Elemente" richtete. Das waren vor allem polnische Intellektuelle, später wurden sie auch aus anderen Ländern hierher gebracht. Ab Juni 1944 wurde die "Endlösung der Judenfrage" im Lager Stutthof realisiert. Die Nazis brachten 110'000 Männer, Frauen und Kinder aus 28 Ländern in das Lager. Fast 65'000 Häftlinge kamen im Lager ums Leben. Schwerstarbeit, Krankheiten, Unterernährung, Misshandlungen und Hinrichtungen waren die Todesursachen. Viel Häftlinge vielen der Evakuierung durch die sowjetischen Truppen am 9. Mai 1945 zum Opfer. Das Konzentrationslager hatte eine Fläche von 120 Hektaren. In restaurierten Baracken wird über die Hintergründe, Menschen und Täter mit vielen Originaldokumenten berichtet.

 

In Danzig finden wir ganz in der Nähe des Zentrums einen Parkplatz, auf dem wir auch übernachten. Das erlaubt uns, beim nächtliche Stadtleben dabei zu sein. Am nächsten Tag sind wir schon vor 10 Uhr beim Solidarność Museum. Darin erfahren wir sehr viel über die jüngere Geschichte Polens. Am 14. August 1980 traten die Arbeiter der Danziger Leninwerft in den Ausstand und verschanzten sich in ihrem Betrieb. An die Spitze der Streikbewegung stellte sich der Elektriker Lech Wałęsa. Zwei Wochen später unterzeichneten der stellvertretende Ministerpräsident Jagielski und Lech Wałęsa die „Danziger Vereinbarung“, welche die Zulassung freier Gewerkschaften garantierte. Am 24. Oktober wurde sie unter dem Namen „Solidarność“ registriert, wenige Wochen später zählte sie über zehn Millionen Mitglieder. Die Warschauer-Pakt-Staaten beraumten eine Sondersitzung ein. Die amtliche sowjetische Nachrichtenagentur TASS empfahl eine „sozialistische Lösung“, woraufhin die NATO den Kreml-Chef Breschnew vor einem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Armeen in Polen warnte. Ende Dezember 1981 verhängte General Jaruzelski das Kriegsrecht. Es wurde 1983 wieder aufgehoben, doch die Solidarność erst im April 1989 wieder zugelassen. Bei den sich anschliessenden Parlamentswahlen errang sie sämtliche Sitze, die den Unabhängigen überhaupt eingeräumt werden mussten. Im November 1990 vereidigte man Lech Wałęsa als den ersten frei gewählten Staatschef in der Geschichte Polens. In dieser Funktion blieb Wałęsa erfolglos und wurde 1995 abgewählt.

 

Am 15. Oktober reisen wir in Deutschland ein. Wir geniessen es, wieder alles lesen und verstehen zu können. Auf der Strecke Berlin, Dresden, Nürnberg fahren wir Richtung Stuttgart mit einigen Halten bei verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Bevor wir endgültig in die Schweiz zurück fahren, besuchen wir Sabine und Bernd, die wir in St. Petersburg kennen lernten und die kurz vor uns zu Hause angekommen sind.

 

Das war unsere Asienreise. Wir sind dankbar, das Privileg zu haben, eine solche Reise machen zu können. Viel durften wir sehen und erleben, sehr oft hatten wir schönes Wetter, von Krankheiten, Unfällen und grösseren Pannen sind wir verschont geblieben. All das wissen wir zu schätzen. Vieles wird uns in guter Erinnerung bleiben. Viele nette Leute durften wir kennen lernen. Durch sie haben wir so viel über das Leben, die Probleme und die Unterschiede zwischen den Ländern erfahren. Wir haben Freundschaften geschlossen und hoffen, sie weiterhin aufrecht erhalten zu können. Sehenswürdigkeiten, Landschaften, Erlebnisse, Fakten, Zusammenhänge bereichern unseren Geist, aber es sind die Menschen, die wir in unsere Herzen geschlossen haben.

 

Beide haben wir die Zeit genossen und das enge Zusammenleben hat uns weiterhin fest miteinander verbunden. Das Abenteuer hat sich gelohnt und wir sind um viele Erfahrungen reicher geworden.

 

Weitere Zahlen zu unserer Reise:

- Anzahl Tage unterwegs: 290

- Verbrachte Nächte im Reisemobil: 289

- Gefahrene km mit Duro: 43'206

Verbrauchte Liter Diesel: 7950

- Durchschnittlicher Preis in sFr. pro Liter Diesel: 0.78

- Gefahrene km mit Rollstuhl: 828

- Tiefste Aussentemperatur: -9 Grad

- Höchste Aussentemperatur am Schatten: 34 Grad

- Anzahl besuchte Länder: 21

- Anzahl Grenzübertritte: 25

 

Für Übernachtungsplätze haben wir im Durchschnitt sFr. 2.50 bezahlt. 220 Mal haben wir gratis übernachtet. Am günstigsten war der Liter Diesel im Iran, mit ungerechnet sFr. 0.091, am teuersten in Italien mit sFr. 1.55.